Samstag, 2. April 2011

Jubiläum: 20 Jahre Rettungsdienst

Ach, und könnt' ich doch
Nur ein einz'ges Mal
Die Uhren rückwärts dreh'n.

Denn wie viel von dem
Was ich heute weiß
Hätt ich lieber nie geseh'n.

Wolfsheim: Kein Zurück


Dieser heutige 2. April 2011 ist für mich in mehrfacher Hinsicht besonders. Zum einen ein Gedenken, zum anderen habe ich heute ein Jubiläum zu begehen: Mit dem heutigen Tag arbeite ich exakt 20 Jahre im Rettungsdienst. Am 2. April 1991 um 7.00 Uhr begann ich meine allererste Schicht.

Da kann man schon sentimental werden. Deswegen an dieser Stelle einen ganz persönlichen Rückblick auf ein paar Daten meiner bisherige Karriere:

Mein erster Notfallpatient: Ein einjähriges Kind, das vom Wickeltisch gefallen war und sich danach schwallartig übergeben hat (Verdacht auf Gehirnerschütterung).

Mein jüngster Notfallpatient: Im Rettungswagen zur Welt gekommen. :-)

Mein ältester Notfallpatient: 105 Jahre - und zu dem Zeitpunkt noch sehr rüstig.

Mein jüngster Patient mit Alkoholvergiftung: 12 Jahre

Mein ältester Patient mit Alkoholvergiftung: 75 Jahre - je oller, je doller.

Mein jüngster Patient mit Herzinfarkt: 27 Jahre.

Mein jüngster Patient mit Schlaganfall: 34 Jahre.



Meine kürzeste Anfahrt zu einem Notfall: Einsatz ohne Anfahrt - der Patient kam in der Rettungswache mit einem Herzinfarkt in den Aufenthaltsraum gestolpert.

Meine längste Anfahrt zu einem Notfall: 40 Kilometer, von Pfullendorf nach Friedrichshafen.

Mein kürzester Einsatz: 2 Minuten - Alarmierung, Fahrzeug aus der Garage fahren, dann Einsatzabbruch durch die Leitstelle.

Mein längster Einsatz: ca. 7 1/2 Stunden, Notarztverlegung von München an den Bodensee zurück.

Mein unsinnigster Einsatz: Meldung: schwerer Verkehrsunfall an der so genannten "Uhldinger Spinne", auf Anfahrt Polizei, Feuerwehr, 3 Rettungswägen und 2 Notärzte. Vor Ort stellt sich heraus, dass es sich um einen "mutwilligen Fehlalarm" handelt.

In diesen 20 Jahren gab es eine Menge Einsätze, die gut liefen, Einsätze, die merkwürdig waren, teilweise auch komisch und Einsätze, die nicht hätten sein müssen. Da es sehr schwierig ist, hier zu kategorisieren, welches denn der "beste" oder der "schlimmste" Einsatz war, habe ich mich in der Liste auf Dinge beschränkt, die man objektiv beurteilen kann. Okay, der "unsinnigste Einsatz" fällt da etwas aus der Reihe, da ich schon oft unsinnige Einsätze gefahren bin (Rettungsdienstruf wegen leichtem grippalem Infekt und dergleichen), doch bei diesem Einsatz war die meiste "Manpower" kurzfristig gebunden, weil irgendso ein Troglodyt meint, sich einen Scherz erlauben zu müssen.

In diesem Sinne, auf die nächsten Jahre!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.